Weshalb haben Sie sich entschieden, einen Workshop unter der Moderation von Industrie 2025 zu machen?
Matthias Wandfluh: Die Digitalisierung ist schon länger ein Thema für uns. Zum einen hatten wir einen internen Fokus auf die Bereiche Automatisierung, Effizienz und Produktivität. Aber auch auf Produktseite gab es gewisse Ideen, wie unsere Hydraulikventile oder -systeme intelligenter gemacht werden könnten, was die technischen Möglichkeiten sind und wie Geschäftsmodelle aussehen könnten.
Gerade als KMU hat man aber nicht immer das Know-how oder die Kapazität, um sich vertieft mit einem so umfassenden und komplexen Thema wie der Digitalisierung auseinanderzusetzen. Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass wir hier als Unternehmen grosse Fortschritte machen müssen, wenn wir erfolgreich vorwärtskommen wollen. Deshalb haben wir das Angebot eines eintägigen Workshops in Anspruch genommen, zumal es auch zeitglich gut gepasst hat, da wir dabei waren, unsere IT-Strategie sowie die Gesamtstrategie zu überarbeiten.
Wie haben Sie die Durchführung erlebt? Hat es sich gelohnt, externe Unterstützung zu holen?
Wir fanden die ganzheitliche Vorgehensweise wertvoll, bei der wir das gesamte Unternehmen und alle seine Bereiche ins Blickfeld genommen haben, um die für uns geeignetsten Projekte zu identifizieren. Wir sind anhand einer Checkliste sehr konsequent etwa 20 Themenbereiche durchgegangen und haben uns überlegt, welche für unser Unternehmen am meisten Relevanz haben und den grössten Nutzen bringen.
Mit dieser Priorisierung und dem zusätzlichen Fokus auf schnelle Umsetzungsmöglichkeiten konnten wir Struktur in unser weiteres Vorgehen bringen. Wenn man intern über Digitalisierung spricht, dreht es sich oft um andere Themen. Diese entstehen beispielsweise anhand konkreter Probleme oder basieren auf Ideen einzelner Mitarbeitenden. Die gesamtheitliche Sichtweise der Experten von Industrie 2025 hat sich für uns gelohnt.
Wie geht es nun weiter?
Wir haben in den zwei Themenbereichen Produktion und Produkte Projekte definiert und sie soweit konkretisiert, dass wir nun Teilprojekte herauslösen und angehen können. Diese werden in den ordentlichen Strategieprozess integriert und in den betroffenen Unternehmensbereichen in die Entwicklungsprojekte integriert.
Gleichzeitig haben wir Themenbereiche identifiziert, die für uns wichtig sind, von denen wir jedoch wissen, dass die Implementierung aufwändig sein wird. Diese nehmen wir nun in die Langfristplanung auf.
Zum Unternehmen:
Die Wandfluh AG ist ein international tätiges Familienunternehmen mit Hauptsitz in Frutigen, geführt in der dritten Generation Der Geschäftsbereich Hydraulics + Electronics entwickelt und produziert Ventile, Elektronik und Hydrauliksysteme. Er bietet Hydrauliklösungen von der Planung über die Berechnung bis hin zur Umsetzung an. Der zweite Geschäftsbereich Wandfluh Produktions AG ist ein führender Hersteller von Baugruppen und mechanischen Präzisionsteilen.
www.wandfluh.ch