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Einführung von GenAI: Ein strategischer Fahrplan für die Industrie

Gabriela Schreiber 14. Mai 2024
Die Einführung generativer KI-Technologien stellt für viele Industrieunternehmen einen Wendepunkt dar. In unserem Interview mit Boris Ricken und Katharina Fulterer, Partner bei Eraneos Switzerland, enthüllen wir entscheidende Strategien und erste Schritte, die Unternehmen beachten sollten, um GenAI erfolgreich zu integrieren. Sie teilen ihre Sichtweisen zu den Herausforderungen und Chancen, die GenAI für die Industrie bietet, und geben praktische Tipps, wie Sie Ihre Prozesse damit transformieren können. Entdecken Sie, wie eine kluge Implementierung von GenAI nicht nur Ihre Effizienz steigern, sondern auch nachhaltige Wettbewerbsvorteile schaffen kann.

Welche ersten Schritte sollten Industriefirmen unternehmen, wenn sie GenAI in ihre Prozesse integrieren möchten? Gibt es spezifische Vorbereitungen oder Grundlagen, die geschaffen werden müssen?

Boris Ricken: Wir empfehlen allgemein ein Vorgehen in den nachfolgenden Schritten:

  1. Awareness für das Thema schaffen und Potentiale erkennen, bspw. über Schulungen und Trainings
  2. Klare Definition der Ambition und Ziele
  3. Use-Case Portfolio: Erarbeitung von Use-Cases und deren Priorisierung; oft lohnt sich eine separate Betrachtung möglicher Quick Wins

Übergreifend sollten auch Dimensionen wir Organisation & Governance, Kultur & Skills, Daten, Technologien und Ökosystem betrachtet werden.

 

Nach welchen Kriterien sollten Unternehmen die passenden GenAI-Tools und -Plattformen auswählen? Gibt es bestimmte Features oder Eigenschaften, die besonders wichtig sind?

Katharina Fulterer: Es herrscht sehr viel Bewegung im Markt und es steht eine breite Palette an möglichen Lösungen zur Verfügung – darunter sowohl commercial-off-the-shelf (COTS) als auch Open Source Tools.

Falls sich ein Unternehmen für die Implementierung eines eigenen Ansatzes entscheidet, empfehlen wir einen modularen Ansatz, welcher z.B. erlaubt die zugrundeliegenden Modelle flexibel auszutauschen, um jeweils von den neuesten technologischen Fortschritten profitieren zu können.

Hier sollte unbedingt auch experimentiert werden, um die richtige Lösung zu finden – und dabei immer der Business-Nutzen kritisch hinterfragt werden.

 

Wie wichtig ist das Datenmanagement für den Erfolg von GenAI-Projekten in der Industrie? Welche Herausforderungen gibt es beim Sammeln und Verarbeiten von Industriedaten?

Katharina Fulterer: Generell gilt auch für GenAI «Garbage in – Garbage out». Es braucht also qualitativ hochwertige und quantitativ ausreichende Daten, um gute Ergebnisse zu erzielen. Wer zum Beispiel einen KI-basierten Chatbot im Support einsetzen will, sollte die Aktualität und Vollständigkeit der Dokumente sicherstellen, auf die der Chatbot zugreift. 

Viele Industrieunternehmen haben Legacy-Systeme und Daten-Silos, die die Integration und Analyse erschweren können. Die Modernisierung von Legacy-Systemen und die Überwindung von Daten-Silos sind wichtige Herausforderungen beim Datenmanagement.

 

Sie bieten am kommenden Industrieforum 2025 eine Break-Out-Session zum Thema. Was erwartet die Teilnehmenden? Was ist das Ziel des Workshops?

Boris Ricken: Wir wollen Schweizer Industrieunternehmen dabei unterstützen mit GenAI Mehrwert zu schaffen. Dazu werden wir:

  • Die Potenziale von GenAI für die Schweizer Industrie aufzeigen
  • Mögliche Use-Cases und Potenzialfeldern erläutern
  • Gemeinsam mit den Teilnehmern, potenzielle Use-Case in den Feldern Prozessoptimierung, Customer Experience und Digital Services entwickeln

 

Haben Sie aus Ihrer jeweiligen Erfahrung heraus 2-3 Tipps an Industrieunternehmen, die sich mit dem Einsatz von GenAI in ihrem Betrieb auseinandersetzen möchten?

Katharina Fulterer und Boris Ricken: Es ist entscheidend, dass das Management und Führungskräfte ein grundlegendes Verständnis für die Funktionsweise von GenAI entwickeln und die potenziellen Auswirkungen auf das Unternehmen verstehen. Investieren Sie daher in Schulungen und Workshops, um das Bewusstsein über GenAI im gesamten Managementteam zu fördern. Dies hilft, konkrete Potentiale zu identifizieren und eine breite Akzeptanz im Unternehmen sicherzustellen.

Gabriela Schreiber

Redaktorin
g.schreiber@swissmem.ch

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